Des Lebens Zerrspiegel
Schau in den Spiegel nur mit Wiederwillen.
Schmerzlich wird mir sehend klar,
ich bin nicht mehr die Frohnatur.
Die Allzeit Lebensdurst wollt´ stillen
und bot dem Stürmen stets die Stirne dar.
Die Liebe und Erotik liebte, frei und pur ...
Noch versuch ich fest zu stehen,
kämpf jeden Tag mit den Dämonen,
die wachsen aus der Einsamkeit.
Im Spiegel kann ich deutlich sehen:
Kein Selbstbetrug, wird uns verschonen
und langsam „nagt“ an uns die Zeit …
Die Lebensfreude, ist ein Licht,
das flackert und auch mal verlischt
und selten lang´ den Weg begleitet.
Noch spür ich sie, doch weiß ich nicht,
ob Schwermut sie nicht ganz verwischt,
je länger man allein durchs Leben schreitet?
Kraftlos sind die ruhelosen Hände
und nur Erinnerungen mein Begleiter,
die spärlich etwas Lebensmut erhalten.
Ich weiß, es findet alles auch sein Ende,
unendlich ist sie nicht, die Lebensleiter.
Gevatter wird das Licht ausschalten …
Gerlut
Manchmal denk´ ich an Ihn...
Was ist ein Menschenleben...??? Wie schnell vergeht die Zeit und es klopft an die Tür...
Manchmal in düsteren, kalten Stunden, ohne Freude und einsam, da kommen diese Gedanken.
Sie sind nicht gut, aber sie sind da und beschäftigen uns...
Dann wird uns bewust...wir leben nicht unendlich und auch mit all unserem Geld, können wir uns kein unendlich langes Leben erkaufen...
" ER " holt uns irgendwann...Der "Gevatter"...
und kein Schmerz ist größer, als jener, den wir uns selbst zufügen...
„Leck mich…“
Einsamkeit,…ich schau´ Dir in die Augen
und ich spür Dein totes Herz …
Du erhebst Dich zum Propheten,
wir sollen an Dich glauben.
Dich ertragen unter Schmerz
und für unsere Seelen beten …
Leck mich am Arsch, … Du Ungeheuer.
Das klingt zwar barsch, im Augenblick.
Doch morgen kommt ein Tag,…voll Sonne.
Und mit ihm kommt ein völlig neuer…
Hoffnungs-Schimmer auf das Glück,
mit Frieden und auch inn´rer Wonne …
Gerlut
„ Letzte Bitte „
Ich such´ den „Gevatter“,
den mit dem Stundenglas.
Wie viel Zeit, für mich hat-er ?
Wann heißt es: „Das war´s ?“
Zeig sie mir, … die Lebensuhr,
mit dem Maß, das Du nur kennst.
Bevor Du mir die Lebens-Schnur,
mit der Sense trennst …
Ich weiß, … das hältst Du geheim
und lässt nicht mit Dir reden …
Doch für ein Fläschchen guten Wein,
die Zeit könntest Du mir noch geben …
Gerlut
" Mein Fest "
Ein leeres Versprechen, vor Gott gegeben,
in Ewigkeit zu achten und zu lieben
den Anderen, ... so lange wir leben
und Nichts davon...ist übrig geblieben.
Hoffnungslosigkeit ist der klägliche Rest,
Glückseeligkeit mit Füßen getreten.
"Komm Einsamkeit ... wir feiern ein Fest
und die Traurigkeit, wird zu Tisch gebeten...
Dem "Gevatter" hab ich schon aufgetischt.
Auf Deinem Stuhl, sitzt nur ein Schatten von Dir.
Doch bevor das Licht der Kerze erlischt,
stoß´ noch ein letztes Mal an mit mir...
Bitter schmeckt der goldgelbe Wein,
ich trink´ auf die Liebe, als letzten Gruß.
Auf die Vergangenheit und das Leben allein,
aber ich werde lächeln, ... wenn ich gehen muß...
Gerlut 2012
" Ich wart´ auf Dich..."
Es wär´ mir recht, kämst Du herein
und meldest Dich mit knöchernem´ Klopfen...
Öffnest die Tür und der Kerze flackernder Schein,
lässt Wachs auf das Tischtuch tropfen...
Lautlos betritts Du mein Zimmer,
ein schwarzer Umhang birgt die Gestalt.
Nur der Knochen bleicher Schimmer,
hält den " Sensenbaum " so kalt...
Aus des Schädels leere Augenhöhlen,
siehst Du Du mich wortlos an.
Du,...der Erlöser auserwählter Seelen,
auch genannt der " Sensenmann "...
Hab schon lang´ an Dich gedacht,
was fehlt, ist Freude am Leben.
Es hat nur Einsamkeit gebracht
und Liebe,...wirst Du nicht geben...
Du triffst mich bereit zum Sterben,
mit Hoffnung auf ein Ende der Qual.
Woran ich hing,...liegt alles in Scherben
und auch für mich, gibt es ein "letztes Mal"...
Jedes Geschöpf muss einmal geh´n,
nur die Sterne zieh´n unendlich ihre Bahn
und ich bin bereit,...es kann gescheh´n.
Ewig zu leben,...welch schöner Wahn...
Gerlut im Mai 2009
„Bitteres Erkennen“
Ich fühl mich leer und ausgebrannt,
von Eurer Dummheit eng umschlungen.
In meinem „Wollen“, stets verkannt,
seh´ ich mein Lebenswerk misslungen.
Ich wollt´ den Menschen etwas geben,
an Wärme und an Harmonie.
An Freud´ und Menschlichkeit im Leben,
doch fehlte Euch die Phantasie…
Nur einfach in die Stille lauschen,
sehn´ wie das Leben rings pulsiert.
Am Spiel des Lichtes sich berauschen
und Liebe geben ungeniert…
Warum sind Herzen so verschlossen,
statt sich zu öffnen,…wie der Morgen?
Warum von Missgunst, so durchflossen,
macht Ihr um Euch,…die größten Sorgen?...
Mein Lebensweg, ist nicht mehr lang,
Besitztum hab´ ich abgestreift.
Um Hab und Gut ist mir nicht bang,
bin jetzt voll Güte und gereift…
In 10 Geboten, stehn geschrieben,
die Regeln für ein besseres Leben.
Nicht zu hassen,…sondern lieben
und diese Liebe weiter geben…
Im Alter kommt erst die Erkenntnis:
„Hab ich gelebt,…wie mir befohlen?“
Mit dem „Gevatter kommt Verständnis,
doch auch damit,…wird er Uns holen…
„Gerlut“
" Zum Abschluss "
Ach Jugend,...könnt´ ich dich nur halten,
im Geiste wohl, im Körper nimmer
und schau nicht mehr in einen Spiegel...
Ich seh´ nur einen grauen alten
Mann allein in seinem Zimmer,
mit Stoppelkinn,...grad wie ein Igel...
Die Rose, einst in Pracht erstrahlt
erfreut mein Herz, durch ihren Duft
und durch ein kräftig sattes Rot...
Hätt´ ich sie vorher nur gemalt,
bevor ich warf sie in die Gruft,
als letzten Gruß noch an den Tod...
" Wir werden uns einst wiederseh´n "
Ich läch´le still bei dem Gedanken,
weil ich ihn ständig hab´ verdrängt...
Doch einmal muß ihn jeder geh´n,
den Weg, um den sich Mythen ranken
und Glaube, Dich lässt aufersteh´n...
Ich will nicht mit dem Schicksal hadern,
vielleicht singt Ihr einst meine Lieder
und lest Gedichte, die ich schrieb...
Noch fließt es warm durch meine Adern
und noch, beweg ich meine Glieder
und noch,...hab´ ich Euch alle lieb...
Gerlut Februar 2010
" Schmerzliche Erkenntnis "
Ich spür´ die Jahre, die vergangen,
wie eine Last...um mir zu fluchen...
und endlos leer die kranke Seele.
Mein Wunsch, ist Ruhe zu erlangen
und tiefen Frieden lasst mich suchen,
weil ich mich arg in Träumen quäle...
Menschen, die mir nahe standen,
vom Strom der Zeit davongetrieben...
sie sind der Grund für meine Pein.
Die in Liebe zu mir fanden,
aber treu- und kraftlos blieben,
sie hüll´n mich tief in Trauer ein...
Martern mich wie glühend´ Eisen,
durch zu Eis erstarrte Herzen
und tiefe Abscheu, die sie zeugen.
Noch erklingen alte Weisen,
voller Fröhlichkeit mit Scherzen,
nur angetan....um mich zu beugen...
Nur nicht beugen...mich erheben
aus dem Kreislauf ohne Freude,
ohne Liebe,...ohne Glück.
Meinem Dasein Sinn zu geben,
denn ich lebe hier und heute
Vergangenheit, bringt nichts zurück...
Gerlut 2009
„Ode an die Einsamkeit“
Ich hab´ Dich nicht freiwillig gesucht,
mich nur widerstrebend, in Dich begeben.
Habe damals die Gründe verflucht
und muss nun mit Dir leben…
„Einsamkeit“,…Du hast mich aufgenommen,
zerschunden und mit gebrochenem Herzen.
Bin´ gegen den Lebens-Strom geschwommen,
obwohl ich Dich kannte und Deine Schmerzen…
Mit „Stille“ hast Du mich empfangen,
ohne nach dem Warum zu fragen…
Halt´ mich selbst darin verfangen
und will Dich nun auch still ertragen…
Du hüllst mich in Deinen Mantel ein
und hältst das Leben, von mir fern.
Mein Freund, ist nur der Sonnenschein,
weil er fühlt,…ich habe ihn gern…
Als ich angekommen bin, war ich zerbrochen,
lang war der Weg zu Dir…“Einsamkeit“.
Und in den ersten, schmerzvollen Wochen,
heiltest Du die Wunden und lindertest Leid…
Mit des Verstandes scharfer Waffen
und mit Dir,…hab ich den „Gevatter“ besiegt,
Eine Rüstung geschmiedet und Mut geschaffen,
für den Schritt,…der noch vor mir liegt…
Wie einst, auch Dich zu verlassen …„Einsamkeit“,
wieder Leben und Liebe genießen.
Wieder Lachen zu spüren und Fröhlichkeit
und wieder mit dem Lebens - Strom zu fließen…
„Gerlut“
„Besiegte Träume“
Es gibt keinen größeren Schmerz,
als den, den wir uns selbst zufügen.
Nichts trifft so sehr unser Herz,
wie eines geliebten Menschen Lügen.
Schwarz ist die Farbe der Trauer
und schwarz die Finsternis, die uns umgibt.
Schwarz wie der Panther auf der Lauer,
liegt die Wahrheit, die Träume besiegt.
Mein Traum ist besiegt und nun tot,
er war auf Deiner Liebe gegründet.
Der Schmerz färbt meine Seele rot,
die nun keine Ruh` mehr findet.
Doch ich kann Ruh` ihr verschaffen
es fehlt mir nur etwas Mut.
Sollt` ich ihn zusammenraffen,
ist es wie ein Schritt den man tut.
Die Schwelle vom Leben zu überschreiten
und einzutauchen in das „Meer“ voll Frieden,
wird keine Qualen bereiten
nur die Endgültigkeit ist uns beschieden.
Ich lieb` Dich noch aus tiefstem Herzen
und ich werd` es nie versteh`n,
das ein Meer aus tausend Schmerzen
nur „Trennung“ heißt, nicht „Weitergeh`n“.
Ich weiß noch wie Du Dich anfühlst,
wie Deine Zärtlichkeit schmeckt
und ich weiß wie Du mich aufwühlst,
wenn wir zusammen das „Schöne“ entdeckt.
Ich habe Angst vor dem „Danach“
vor der „Leere“ die jetzt beginnt.
Vor unserm verlassenen „Schlafgemach“
und vor der Kälte die mein Gefühl gewinnt.
Auch bleibt uns nicht „alle Zeit dieser Welt“,
der gemeinsame Traum ist zerronnen
und es hat unter dem Sternenzelt
etwas sehr trostloses begonnen.
"Gerlut"